Samstag, 10. Januar 2009

Weihnachten und Neujahr in Japan!

Weihnachten in Japan! Naklar!!!

Irgendwie war es komplett anders, aber irgendwie auch nicht! Kling komisch? War auch so...
Als Erklärung vielleicht erst ein Mal, was gleich ist. Die Straßendeko fängt schon viel zu früh an und die meisten Geschäfte sind auch recht früh auf Weihnachten eingestellt. Es gibt Weihnachtsmärkte
(sehr klein und viel zu überteuert), Glühwein, Weihnachtsfeiern (nur eine übliche Jahresabschlußfeier wäre ja zu wenig, als zwei Gelegenheiten) und aller Hand krimskrams, den es in Deutschland auch zu kaufen gibt. So weit so gut, denkt man sich, aber es ist halt doch nicht alles Weihnachten, wo X-Mas drauf steh...
Angefangen mit der Dekoration: hier heißt es Illumination
und alles, wirklich alles, wird mit blauen oder weißen Lichtern behangen! So viel, dass es z.T. schon wieder wehtut. Und bei dem Rest merkt man auch sofort, dass es nicht aus denselben Beweggründen passiert, wie in Deutschland oder anderen christlichen Ländern. Und so kam bei keinem von uns Austauschstudenten eine „echte“ Weihnachtsstimmung auf.
Da keiner einen richtigen Plan hatte, was er denn nun zu Heiligabend und an den restlichen Feiertagen so treiben soll, hatte ich mir überlegt Katja, die Freundin in Kyoto, zu überraschen. Denn ihre Freundin Jenny hatte sich außer Landes begeben um in China Weihnachten zu verbringen! Aber, da Katja sich leider nicht so leicht überraschen lässt, musste ich ihr leider schon eine Woche vorher meine Pläne offen legen, denn sie hatte sich mal wieder völlig verplant!

Also fuhr ich nachmittags, nach einem leckeren Sushi-lunch mit Marius, an Heiligabend nach Kyoto. Nach kurzen Komplikationen kam ich dann abends bei Katjas Gastfamilie an. Diese hatte noch ein paar Freunde eingeladen und die Tochter mit Kind war auch dort, also eine große Runde. Es gab eine
Reichlich gedeckte Tafel mit allerlei Leckereien. Z.B. Knoblauchreis, Hähnchenschenkel, Yakitorispieße und am Ende als Nachtisch den wichtigen Christmascake! Ohne diesen ist Weihnachten in Japan nicht vorstellbar! (und sie finden es komisch, wenn man ihnen sagt, dass es so etwas in Deutschland nicht gibt…) Während des Speisens wurden dann auch ein paar Geschenke ausgetauscht und ich bekam von Katja eine Dose Beck’s Bier! Welch Gefühl von Heimat!
Am nächsten Tag unternahmen wir dann mal wieder einen Ausflug in meine Lieblingsstadt und hatten Glück, dass es immer nur geregnet hat, als wir im Bus oder irgendwo drinnen saßen.
Ein ruhiger und irgendwie besinnlicher erster Feiertag. Abends sind wir noch mit einer japanischen Freundin von Katja ins Kino gegangen. Katja hatte mir zwar versprochen, ich würde sicherlich eine Menge verstehen und da es sich um einen Katastrophenfilm handelte dachte ich wären die Dialoge auch nicht so entscheidend, aber wir mussten beide feststellen, dass dem leider nicht ganz so war…

Am zweiten Feiertag sind wir dann am Biwasee, begleitet durch leichten Schneefall, entlang spaziert und als wir so richtig durchgefroren waren, sind wir in ein deutsches Wirtshaus eingekehrt und haben Glühwein und Kaffee zum Aufwärmen getrunken!
Abends dann mit den Gasteltern erneut ins Kino, aber diesmal sollte es ein Hollywood Film sein. Diese werden hier oft im Original mit japanischen Untertiteln vorgeführt und so hatte ich nicht so große Probleme der Handlung zu folgen.
Im Anschluss daran gab es wieder einmal leckeren japanischen „Eintopf“ Nabe und gut gesättigt fuhren Katja und ich mit dem Nachtbus zurück nach Tokyo, denn wir wollten zusammen mit anderen Kommilitonen in das neue Jahr rutschen. So kam es dann auch, dass sich nach und nach Janu, Jenny, Roxy und Janina in Tokyo einfanden und wir nach einem kleinen Nomikai (Essen und Trinken) zu einem Tempel fuhren um dort den Countdown für das neue Jahr zu erleben. Bei den Japanern ist es üblich Silvester und Neujahr mit der Familie zu begehen und gegen 24 Uhr zu den Tempeln zu strömen und dort zu beten und sich von den 108 Glockenschlägen von den Sünden des Alltags befreien zulassen. An dem Tempel wo wir uns einfanden wurden Luftballons verteilt und die Japaner befestigten Wünsche an ihnen und ließen diese um 24 Uhr steigen. Dies ersetzt ein Feuerwerk zwar nicht ganz, aber war dennoch nett mit anzusehen!

Danach ging es dann bis morgens um 5 Uhr in einen Club um auf europäische Weise zu feiern!
Silvester war also auch etwas anders als sonst, ich persönlich fand es aber gut!Am 2.1. ging es dann gemeinsam nach Yokohama, dies gibt aber einen extra bericht! ; - )

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