Sonntag, 28. September 2008

Freitag, 2008/9/26

Abends steht ein treffen mit einem Prof aus Deutschland an, aber bis dahin ist es noch ein langer Weg!!!

Denn zunächst geht der Tag wieder mit Unterricht los! Aber da heute, wie jeden Freitag, lasure Friday ist, haben wir schon um 12:15 Uhr Schluss! Und das ist auch gut so, denn zum einen ist der Unterricht schon ziemlich anstrengend, aber zum anderen will ich mir auch endlich ein HANDY und eine KAMERE kaufen!!! Alle anderen haben sich schon Handys besorgt und die meisten hatten schon Kameras in Deutschland, nur ich habe nichts davon!!! Ich fühle mich wie ein halber Mensch! Alle um mich rum schreiben ständig Mails oder fotografieren oder beides!!!

Ab jetzt will ich dazu gehören! Ich treffe mich also mit Henning und den anderen aus Soka in Akihabara 秋葉原, oder auch „Electrotown“ genannt! Und los geht’s: Flo bekommt zu erst einen Handyvertrag! Juhu!

Doch dann der schock: teurer, als geplant! Aber hey, ich bin doch Student kann man da nicht was machen? KLAR!!! Muahaha. Jetzt habe ich also ein Handy mit dem ich ins Internet gehen kann um z.B. Zugverbindungen oder Routen raus zu suchen. Ich kann e-Mails schreiben und sogar FERNSEHEN!!! Dafür muss ich nur das Display drehen und schon geht’s ab! Yosh! Von diesem Kauf ein kleinwenig in Stimmung gebracht geht es weiter in die Kameraabteilung. Dort ist sie: eine Sony Cyber-shot Kamera mit Touchscreen und nen paar ziemlich komischen Funktionen. Aber ich musste sie unbedingt haben!!! Und jetzt wird erstmal drauf los fotografiert. Denn so ein 4GB Speicher muss sich ja auch lohnen!!! ;-)

Das treffen mit dem Prof war dann auch ganz nett. Es gab wieder ein 飲み会und ein, zwei Bierchen wurden getrunken! Aber hey, ich hab jetzt ein Handy und ne Kamera!!!

Hier ein paar proben von meiner neuen Kamera:











Freitag, 26. September 2008

Flo ist „big in Japan“

Hallo zusammen,

ich wollte mich mal melden und einen Bericht meiner ersten Woche abliefern. So viel vorweg: es ist so viel passiert, dass ich schon gar nicht mehr alles weiß! ;-)
Aber beginnen wir am Anfang. Meine Reise begann schon, bevor es richtig losging, weil ich mich in Bremen noch von ein paar Freunden verabschieden wollte. Das war am Sonntag, den 17.09.. Am Montag ging es dann nachmittags nach Hamburg. Dort hatten Marius, ein Kommilitone der jetzt auch mit mir im Wohnheim wohnt, und ich die Möglichkeit bei Jennys Oma zu übernachten. Jenny ist ebenfalls eine Kommilitonin und sie, Katja, Marius und ich sind dann am Dienstag 09:50 Uhr nach Kopenhagen geflogen. Der erste Flug ging in einer ziemlich kleinen Maschine mit ca.70 Plätzen. Da war nichts mit Beinfreiheit und die „guten Plätze“ waren natürlich auch schon weg, obwohl wir 2 1/5 Stunden vor Abflug eingecheckt haben. Naja, da es aber nur ein 1 1/5 stündiger Flug war, ging es. Der Flughafen in Kopenhagen wurde also sicher erreicht. Und wir dachten, der müsse größer sein, als der in Hamburg, wenn man von dort aus direkt nach Tokyo fliegen kann, aber ich fand ihn nicht größer als Tegel. Da sich unsere Flugdaten schon vor Reiseantritt geändert hatten, mussten wir nun 3 Stunden dort totschlagen. Und das, obwohl die Dänen nichtmal den Euro haben. Ätzend! Weil in Japan nutzen mir die Wechselgeld-Kronen auch nichts…
Also aßen wir nur eine Kleinigkeit und langweilten uns. „Das kann auf dem fast 11 stündigen Flug ja noch heiter werden!“ dachten wir uns. Wurde es auch! Denn sei es aus Nervosität oder einsetzendem Jetlag, wir konnten während des Fluges nicht schlafen. Es gab zwar ein paar Filme zur Auswahl, aber das ist auch nur Anfangs spannend.
Irgendwann sind wir dann doch ohne weitere Zwischenfälle gelandet. Als wir aus dem Flieger stiegen passierte es dann: „Bum!“ ich lief gegen eine Wand aus Luftfeuchtigkeit und Hitze! Man hatte uns zwar gesagt, dass es in Japan im Sommer heiß und feucht ist, aber keiner hat gesagt, dass der Sommer immer noch anhält!!! Also ging es klatschnass geschwitzt zur Einreisekontrolle. Dort lief alles glatt, weil wir anscheinend alles richtig ausgefüllt haben. Beim Warten auf das Gepäck musste ich dann aufs Klo. Doch, das Herren Klo (in Japan oft durch blaue Figuren gekennzeichnet) war out of order! Also musste ich auf ein Behindertenklo. Das war so ein vollelektronisches, wo die verschiedensten Funktionen über Knopfchen ausgelöst werden können. Ich stand davor wie ein Schwein vor nem Uhrwerk! Aber dank zwei Jahren Japanischstudium habe ich es dann doch geschafft zu Spülen! „Yatta“!
Als wir den Zoll überzeugt haben, dass wir nichts Explosives oder sonst irgendwie Verbotenes in sein Land bringen wollen, wurden wir glücklicher weiße von Orie abgeholt. Sie war vorher für ein Jahr Austauschstudentin bei uns in Bremen. Denn ich bezweifle, dass wir das schon alleine geschafft hätten. Inzwischen habe ich mich zum Glück schon an das U-Bahnsystem hier gewöhnt und weiß wie ich von A nach B komme. Vom „Heimatbahnhof“ Sokastation wurden wir dann auch von zwei Japanerinnen abgeholt und sie brachten uns zu unserer Bleibe.





























Die ärmsten wussten da allerdings noch nicht, dass uns das International Office der Uni gleich am ersten Tag alle möglichen Anmeldungen, wie z.B. für den 外国人登録証明書 (lies: Gaikokujintorokushoumeeisho); den Ausländermeldeschein!
Zur Versöhnung waren wir dann allerdings beim Shabushabu-Essen mit ihnen. Das war sehr lecker. Wie überhaupt alles bisher geschmeckt hat, was ich mir zum essen gekauft habe. Sei es als Snack to go aus dem Conbini (Convinientstore) oder in der Mensa oder im Restaurante.
Am Donnerstag ging es dann zum ersten Mal für kurze Zeit nach Tokyo zur Medizinischenuntersuchung! Das hat uns einweinig an die Musterung erinnert! Naja, die lustigste Situation hierbei war, dass die kleinen Japanerinnen mich Messen und Wiegen wollten. Dies wird hier jedoch auch elektronisch gemacht und für diese Messeinrichtung war ich zu groß! Also musste von Hand vermessen werden, dafür waren aber nun 5 Japanerinnen von Nöten! Das muss ein Anblick gewesen sein!
Am Freitag war dann unser Einstufungstest für die Sprachkurse. Erst lief bei mir gar nichts zusammen, aber dann bekam ich einen Test, der meinem Können eher entsprach. Ich bin nun mit vielen anderen Deutschen und ein paar Chinesen in dem mittelschweren Kurs (von 4…) aber das ist ok, der ist schwer genug! Dann gab es eine Führung über das Unigelände und ich muss sagen, dass die Uni ziemlich beeindruckend ist! Wir sind in einem Gebäude, das sehr neu ist. Alles auf dem neuesten Stand eingerichtet. Hier lässt es sich aushalten. Die Mensa ist ziemlich groß, aber in der Mittagspause immer überfüllt. Das Essen ist lecker, aber es ist nicht sehr leicht sich etwas auszusuchen…Und lange halten Mahlzeiten auch nicht vor. Abends waren wir dann in Tokyo einen Trinken und haben uns da mit anderen Bremern getroffen.

















Samstag war dann Sightseeing in Tokyo! Sehr spannend das alles hier. Man fährt erstmal ne Stunde und ist dann immer noch nicht da, wo man hin möchte! Wir waren zunächst an den Anlagen rund um den Tenno-Palast, sind dann gegen 18 Uhr (denn da wird es hier schon dunkel) nach Ginza, dem Nobelshoppingstadtteil, gefahren und haben uns von den Neonröhren-Werbebotschaften erschlagen lassen! Das war dann für alle Tokyo so, wie man es sich vorstellt.

Henning kannte zum Glück das Dentsu-Bilding

und da sind wir dann hoch. Die Aussicht aus dem 46. Stock war einfach atemberaubend! Danach bin ich mit ins Wohnheim von André und Henning und wir haben uns auf die Nacht vorbereitet. Denn es sollte in den Ausländerpartybezirk Nummer1 (一番) gehen: Roppongi! Und da die Bahnen in Tokyo sogar samstags ihre Ruhe brauchen, mussten wir die Nacht durch machen! (und das trotz Jetlag!)
Am Sonntag haben wir es dann etwas ruhiger angehen lassen und nichts Großes mehr gerissen. Da Montag und Dienstag noch Unterrichtsfrei waren, sind wir noch mal los gezogen Tokyo zu erkunden. Am Montag war das Wetter leider nicht so gut, daher sind wir nicht groß rum gekommen. Abends haben wir dann Hennings Geburtstag gefeiert.

Mit einem 飲み会 (=Nomikai; einem Treffen um zu Trinken) Am Dienstag war Feiertag in Japan und wir sind los und haben uns die Tokyo-bay angeschaut. Von dort aus hat man einen schönen Blick auf drei Sehenswürdigkeiten Tokyos. Die Freiheitsstatur (wie die in New York in klein), den Tokyotower (siehe Eifelturm) und die Rainbow bridge (ähnlich Goldengate…). Abends dann wieder nach Ginza. Dort war dieses Mal die Straße für Autos gesperrt und die Leute standen Schlange (das können die Japaner gut). Aber wofür war diese ewig lange Schlange?
à Für das kürzlich eröffnete H&M!!! UNGLAUBLICH!!! (die spinnen die Japaner)
Mittwoch: erster „Schultag“
Wir haben Montag - Donnerstag von 09:00 Uhr bis 14:45 Uhr Unterricht Freitag von 09:00 Uhr bis 12:15. Der erste Tag ging im Nachhinein von den Anforderungen her. Die Lehrerin hat zwar sehr schnell, dafür aber gut verständlich gesprochen und ich kam ganz gut mit. Nach dem Mittagessen fiel ich dann in das „Loch“ und mir hat auch kein Kaffee aus dem Automaten geholfen. Die Stunden nach dem Mittag habe ich eine Aufmerksamkeitsspanne von vielleicht 10 Min. Ich hoffe, das bessert sich noch.