Mittwoch, 26. August 2009

Was ich in letzter Zeit so getrieben habe:

Ich weiß, dass ich in letzter Zeit schon etwas faul geworden bin und nicht mehr so berichtet habe, was bei mir so passiert. Daher hier hauptsächlich Fotos und ein paar Videos von den letzten Wochen!


Besteigen des Fuji-san:








Feuerwerk in Otsu für groß und klein im 浴衣Yukata:





Feuerwerk in Osaka:



Reis gegrillt in Bambus und Nudeln von der Rutsche in Obama 小浜:







Mittwoch, 15. Juli 2009

Friseure, Barbiere und soweiter!

Wie schon ein paar Mal angedeutet, ist ein Friseurbesuch in Japan/Südostasien doch etwas anders, als in Deutschland. Und da bei mir im Moment nicht so viel los ist und keine größere Reise ansteht, dachte ich, berichte ich ein Mal über dieses Alltagsthema.

In der Region Kanto 関東 rund um Tokyo 東京, gibt es öfter etwas günstigere Friseure. Hier kann Mann seine Haarpracht schon für ca. 10 Euro in Ordnung bringen lassen, wobei es nach “oben” natürlich keine Grenze gibt! So habe ich bei “meinem” Friseur in Soka 草加 in Saitama 埼玉 fürs “waschen, schneiden, legen” und rasieren gute 1400 Yen, ca. 11 Euro bezahlt. Wobei das Waschen mit Shampoo 2 Euro extra gekostet hat.
In Kyoto 京都 hingegen verlangen die Friseure leider deutlich mehr für ihre Künste. Im Schnitt (haha) geht es bei 2000 Yen, ca. 17 Euro los. Und auch hier ist nach oben keine Grenze zu erkennen. U.a. deswegen war ich ja auch in Hong Kong beim Friseur. Wobei der auch etwas teurer war, als auf dem Preisschild stand, naja, Touri-aufschlag halt…
Da dies aber auch schon wieder etwas her ist und der Sommer in Japan jetzt voll angekommen ist, dachte ich mir, obenrum etwas weniger, würde bestimmt gut tun! Außerdem hatte ich durch ein paar körperliche Beschwerden wieder Mal einen Vollbart (ca. 3 Wochen…) und da dachte ich mir, anders, als beim Profi wirste den eh nicht los, also ab zum Friseur.
Am Samstag, dem 11.7., war es dann soweit. Ich fragte meinen “Mitbewohner” und Kollegen, ob es in der Nähe nicht einen “bezahlbaren” Friseur gäbe. Und er empfahl mir einen, der es in ner Mall für nen 10’er macht. Gut, dachte ich mir, das kann man sich ja dann doch leisten.
Der Laden war etwas komisch. Man musste zu erst an nem Automaten bezahlen und bekam dann ne Nummer, wie früher beim Arbeitsamt… Aber da außer mir nur ein Malteser (von der Insel Malta…) dort war, kam ich gleich dran. Und die Freude, dass man so ein internationaler Laden sei war groß! Und dass Japaner und Deutsche eh die schlauesten seien und so… Naja, manchmal haben sie hier doch etwas komische stereotypen…
Jedenfalls dachte ich mir, wenn ich das schon mache, dann “richtig”, also sagte ich: 「全部で3ミリください」 “Alles in 3 mm bitte”. Gesagt, getan. Das Problem, bei dem billig Friseur schneiden sie einem nur aufm Kopf die Haare! 「頭だけです、ね」
Mhm, ich glaube als ich den Laden jetzt verlassen habe, sah ich für die Japaner noch gefährlicher aus, als so schon! Obenrum 3 mm, untenrum bestimmt 6-7 mm…
Also musste ich jetzt doch noch einen der “normalen” aufsuchen um mir den Bart abnehmen zulassen. Im ersten laden wollte sie dafuer alleine die vorhin angesprochenen 2000 Yen haben! Oha, dachte ich, das hättest du dir früher überlegen sollen… In den anderen Läden sah es nicht anders aus und so blieb ich dann im letzten doch “hängen”, denn ich wollte den Bart schon nicht behalten…
Dieser Laden allerdings war wieder sehr interessant! Hier ein kurzes Gedächtnisprotokoll:

Ich so: “Können Sie mir auch nur den Bart rasieren?” (Weil das ja anscheinend nicht überall so üblich is….)
Er so: “Mhm, eigentlich schon…”
Zu seiner Frau: “Koennen wir doch oder?”
Sie: “Jaaaah, (zögerlich) ich denke schon.”
Er: “Setzten Sie sich doch bitte kurz, wir haben ja grad noch andere Kunden, is das OK?”
Ich: “Klar!”

Als ich dann drann sein sollte, war die Aufregung auf ein Mal groß, denn ich stand zwar während der vorangegangenen Konversation auch, aber anscheinend wurde meine voll Körpergröße erst jetzt offensichtlich… Jedenfalls wurde auf ein Mal alles fallen gelassen und die Tochter, die ca. 12 ist, wurde heran geholt um mich zusehen, denn ein 2 Meter großer war bei ihnen noch nicht im Laden und sie (ca. 1,45 m) spiele doch schließlich Volleyball in der Schule! Ob ich denn auch Sport mache, nein, ach schade, dann könne ich ihr doch aber sicherlich etwas von meiner Größe abgeben!? (Alle lachen, oh man, wenn ich jedesmal 1 Euro bekommen würde, wenn mich ein Japaner um ein Stück meiner Länge bittet, hätte ich wohl schon ausgesorgt!)

Er: “So, entschuldigen Sie bitte diesen Vorfall, aber das ist so aufregend! Wo kommen Sie denn her?”
Ich: “Deutschland” (ihr erinnert euch, das Land der schlauen Köpfe…)
Alle: “heee! Deutschland!”
Anderer Kunde: “Was sprechen die in Deutschland eigentlich für ne Sprache”
Er und Sie: “Na Deutsch natürlich!” ;-)

Und dann begann die Prozedur! Denn rasiert werden ist in Japan nicht einfach nur “machen” es ist eine Kunstform! (Naja, etwas übertrieben, aber es gehört auf jeden Fall immer dazu und ist dem entsprechend gut ritualisiert)
Zuerst wird einem ein Bart-weichmach-Mittelchen aufgetragen, dann werden einem warme Tücher auf den Bart gelegt, die dann zusammen mit dem Mittel bewirken, dass der Bart sich gut rasieren lässt. Außerdem ist da, glaube ich, Aloe Vera drin, die auch die Haut etwas beruhigt und einen angenehmen Duft verbreitet, wenn es mit dem Handtuch in Berührung kommt! Das is echt toll!
Dann wird rasiert. Das passiert aber quasi ohne anfassen! Bei der ersten Rasur dachte ich noch, die hätten angst mich zu berühren, aber das ist halt die hohe Kunst der Rasur! Klar wird die Haut gestrafft, aber irgendiwe ist es als passiere das alles ohne Berührung!

Er: “Mhm, so einen Bart habe ich noch nie rasiert, Japaner haben andere Bärte!”
Ich: “Aso? Entschuldigung!” (Das kam gut an!)
Er: “Ach was, ist schon gut!”

Am Ende gestand Sie mir dann noch, dass sie angst gehabt hätte, ich könne kein Japanisch und quasi nicht mit ihnen sprechen, aber ich sei ja doch schon ziemlich gut.

Allerdings etwas Kritik dann doch an dieser Stelle, denn am Ende war ich doch nicht so ganz zufrieden mit der Performance, auch wenn er sich echt mühe gegeben hat. Aber anscheinend wissen die Japaner nicht so ganz was alles zum Bartbereich eines Europäers gehört! Am Hals lassen sie immer irgendwelche Stellen frei und immer Kotletten! Dies Mal sogar richtig Mega-Kotletten!!!

Naja, immerhin hat er mir dann noch nen Nassrasierer für umsonst mit gegeben. (Den ich aus nem Fach genommen habe, wo er ne Leiter oder nen Stuhl gebraucht hatte…)

Fazit, wenn ihr in Kyoto seit, dann nicht zum Friseur! Das wird nur teur! (In Osaka sind sie auch schon etwas billiger, man beachte aber die Fahrtkosten…) Falls ihr (die Maenner) dann doch in den Genuss eines Friseur besuches in Japan kommen solltet, geniest die Prozedur, aber wundert euch hinterher nicht über das Ergebnis! ;-)

Andere sind eigentlich auch eher begeistert von Friseur besuchen in Japan, also ist dies zwar ein sehr objektiver Bericht, lasst sich aber ganz gut in die Gesamtsituation eingliedern.

P.S.@ Mama, ja 3 mm! Aber bei der Hitze in meinem Zimmer (Gestern nach Arbeit 34 Grad!) Das einzig sinnvolle!

Freitag, 26. Juni 2009

Himmel und Hölle können ganz dicht bei einander sein...

Ein etwas philosophischer Titel dies Mal, aber wer dabei war, wirds verstehen.

Jedenfalls ging es dieses Mal nach Okinawa 沖縄! Einer paradiesischen Inselgruppe in Äquatornähe.

Soweit so Paradies... ;-)

Jedenfalls sollte es eine große Reise werden, also gab es auch eine große Reisegesellschaft. Mit dabei u.a. Jenny, Katja, Henning, André mit Japaer, Yuumi (Ex-Ausstauschstudentin und Okinawanerin) und ich.

Dann etwas, das die Hölle ganz nah schienen ließ, der Wetterbericht! Henning rief mich an und meinte: "Näh, haste den Wetterbericht für die nächste Woche auf Okinawa schon gesehen?"
Ich so: " Nee, wasn los?" Er so: " 70% Regenwahrscheinlichkeit!!!"

Naja, in Japan und "Rest Süd-Ost Asien" gibt es ja so etwas wie die Regenzeit und die sollte eigentlich schon vorbei sein, hat dies Jahr aber 10 Tage später angefange...

So kamen wir auch an und es war schwül. heiß und regnete!


Aber wir wurden von Yuumis Eltern zum Grillen und allerhand andere Leckereien essen eingeladen und da war der Regen erst ein Mal egal. Es war auch super lecker und gab den perfekten Rahmen, um sich an alles (Klima, die Leute, den Schnaps etc.) zu gewöhnen.

Die erste Nacht verbrachten wir noch einwenig aufgeteilt. Jenny, Katja, Henning und ich schliefen im Hotel Nikko. Dies hatte auch ein 温泉 Onsen (jap. Bad) und Frühstücksbüfett, so das wir ganz entspannt in den nächsten Tag gehen konnten.

Auf dem Programm stand Überfahrt auf die Insel Akajima. Und dabei regnete es und wir hatten ziemlichen Wellengang... Und ich so zu André: "Meinetwegen kann es die ganze Überfahrt lang regnen, solange es danach schön wird!"

Ich hoffe das ist nicht Gotteslästerung, aber mein Wort in Gottes Ohr und kurz vor der Ankunft riss die Wolkendecke auf und die Sonne knallte auf uns herab! ;-)

Da wir nicht wussten, ob wir auch bei regen dort übernachten würden, hatten wir noch keine Unterkunft gebucht, aber zum Glück gab es das perfekte Plätzchen für uns! (Paradies halt)

Wir dann gleich Badezeug an und ins Meer! HERRLICH!!!

Dann an nen anderen Traumstrand und wieder: HERRLICH!!!

Unbeschreiblich, aber die Fotos geben vielleicht einen kleinen Hinweis....


Zum Abendbrot gab es dann eine Abfolge von frisch gefangenem Fisch! Angefangen mit Sashimi 刺身 (rohem Fisch, aber nicht Sushi...) gefolgt von gebratenem Fisch in einer traumhaften Soße und zum Abschluss gebackener Fisch, der innen noch so saftig war, dass er der pure Wahnsinn war! MHM!

Zum Frühstück gab es dann selbst gemachte Marmelade und selbst gemachtes Brot! Wie es geschmeckt hat? TRAUMHAFT!!! ;-)
Gestärkt durch dieses Frühstück ging es dann raus aufs Meer zum Tauchen/Schnorcheln! Dabei trafen wir Nemo, Dori und Co! War unglaublich spektakulär! (Die Fotos weiter unten sind allerdings ausm Aquarium...)

Warum sind wir von da noch Mal weg??? Keine Ahnung, jedenfalls nahmen wir nach dem Mittag (Okinawaudon) die Fähre zurück zur Hauptinsel. Dort sollten wir im Moonbeach Hotel nächtigen und auch dieses Hotel hatte so ziemlich alles, was man sich nur wünschen kann!


Der Höllen-part war, dass wir uns alle ziemlich fiese Sonnenbrände geholt haben und so nicht wirklich alles genießen konnten... Naja, die Medaille hat halt immer 2 Seiten...
Es hat sich auf jeden Fall gelohnt und war ein riesen Spaß! Danke an alle, ich werd noch lange an den Urlaub denken! Vor allem Dank an Yuumi und die Familie, ihr habt das zu einem unvergesslichem Urlaub gemacht!

























Freitag, 22. Mai 2009

香港 Hong Kong!?!

Henning hatte sich mal wieder etwas wildes überlegt: “Flo, wie wäre es denn mal mit HONG KONG? In Japan haben wir ja jetzt schon (so ziemlich) alles gesehen.”

Naja, dachte ich mir, als Papa von da zurück kam, hat er ne Menge spannender Sachen erzählt, warum also nicht?
Dann kam jedoch die Schweine Grippe verstärkt auf und wir überlegten kurz, ob wir das Risiko wirklich auf uns nehmen sollen oder nicht. Letztlich hat uns aber doch mehr das Reisefieber gepackt! (Dazu gleich noch mehr, also das Wortspiel im Hinterkopf behalten!)

Gebucht hatte Henning die Reise über einen japanischen Reiseveranstalter. Sie sollte auch recht Preiswert sein, aber wie das im echten Leben so ist, kommen die Versteckten kosten erst zum Vorschein, wenns schon wieder fast zu spät ist alles abzusagen…
Aber von Geld wollen wir hier lieber nicht berichten, sondern von der Reise in einer japanischen Reisegruppe!!! (Wird das wirklich so, wie man sich das vorstellt? Alle ständig am fotografieren? Na gut, die meisten Fotos hat wahrscheinlich eh Henning gemacht, aber naja…)
Jedenfalls musste ich, um überhaupt nach Hong Kong zu kommen, mit dem Shinkansen nach Tokyo fahren, denn unser Flug ging um 9 und da wäre alles andere unmöglich gewesen (dies ein Beispiel für versteckte Zusatzkosten). So mussten wir dann auch um 5 Uhr früh die Wohnung verlassen um rechtzeitig beim Check-in zu sein. Dann die große Überraschung: da war gar keine Reisegruppe, wir sollten die (zum Glück) erst in Hong Kong treffen! Also ging es relativ entspannt nach Taipei 台北 zum Zwischenstop. Dort dann etwas Verwirrung, denn unser Flug wurde auf ein anderes Gate verlegt und als Destination war nicht Hong Kong sondern Jakarta angegeben, aber wir haben es dann dennoch geschafft!
Die Flüge waren alle sehr gut von Air China durchgeführt und man fühlte sich selbst bei den kleinen Turbulenzen gut aufgehoben.
Beim verlassen des Flugzeuges in Taipei war es dann schon etwas schwül, aber das sollte nichts sein im Vergleich zu dem, was uns in Hong Kong erwarten sollte! Papa hatte mich zwar vorgewarnt, aber man kann sich das immer nicht vorstellen!

Die Einreisemethoden haben sich dann doch merklich geändert, so wurde bei Henning noch während wir auf den Rollbändern dem Ausgang entgegen schwebten Fieber gemessen! Also hatte ihn das Reisefieber wirklich gepackt und erhitzt und er wurde von den Wärmekameras ausfindig gemacht! Aber war wohl falscher Alarm!

Jedenfalls wurden mit den üblichen Einreiseformularen auch Formulare bezüglich der Schweine Grippe verteilt und man musste die ausfüllen. Da ich nun mal nicht lügen kann, habe ich dann auch Wahrheitsgemäß angekreuzt, dass ich Halsschmerzen hätte, denn ich war bis ein paar Tage vor dem Flug erkältet.
Zunächst hatte das auch keine Folgen, aber anscheinend hat sich dann doch jemand meinen Zettel noch Mals angeschaut und so wurde ich abgeführt in eine Quarantäne-Zone! Henning war erst ein Mal von den Socken und ich einfach nur gespannt, was denn nun kommen würde! So musste ich ein ähnliches Formular, welches ich bereits ausgefüllt hatte erneut ausfüllen, dann wurde mir Fieber in beiden Ohren gemessen und anschließend wurde ich einer Ärztin vorgeführt, die erneut ein Formular ausfüllte, und als Grundlage dafür die anderen beiden nahm… (Bürokratie…)
Jedenfalls wurden mir ein paar Fragen in gutem, aber unter der Maske leider nicht ganz verständlichem Englisch gestellt. U.a. ob ich nicht für 7 Tage zur Beobachtung in ein Krankenhaus wolle und mein Begleiter gleich mit! Ich weiß nicht mehr, was genau ich verstanden habe, aber ich habe erst ein mal ja gesagt (in Japan ist das immer gut), zum Glück hat die junge Dame die Frage daraufhin erneut gestellt und ich konnte sie doch noch überzeugen, dass ich das doch nicht bräuchte! Wow, da kam ich ganz schön ins schwitzen (zum Glück haben sie mir da nicht noch Mal Fieber gemessen! Aber sie hat mir dann auch gleich so eine Maske mitgegeben, wie sie in Asien viele tragen! Ich fand das allerdings nicht so nützlich, denn mir beschlug immer die Brille...

So viel zum Thema Schweine Grippe und (Reise)fieber!

In Hong Kong wurden wir dann von Ricky empfangen, der uns zum Hotel brachte. (In Hong Kong haben viele englische Vornamen auf Grund der kolonialen Vergangenheit)
Das Hotel war ein 19 Stöckiges 3*** Hotel und wir haben im 18 Stock genächtigt!!! Das Hotel lag im Norden der Stadt und so hätten wir einen tollen Blick gehabt, aber leider waren 18 Stockwerke dann doch nicht soo hoch, dass wir über alle anderen hätten hinwegsehen können…
Dennoch war es spektakulär!

Am ersten Abend hatten wir dann auch noch “Ausgang” und so machten wir uns auf, den “Night market” zu suchen. Dabei stießen wir dann zufällig noch auf u.a. den Jademarkt! Das waren viele eindrücke! Und so sollte es die nächsten Tage weiter gehen! Denn morgens um 8 sollten wir in der Lobby mit Candy und unserer japanischen Reisegruppe (naklar!) zusammen treffen! Die Gruppenführung erfolgte dann auch ausschließlich auf japanisch, was leider dazu führte, dass ich irgendwann abschaltete und nicht mehr wirklich hin hörte, was Candy da so ins Mikro erzählte!
Wir fuhren jedenfalls zunächst mit dem Bus nach Downtown und setzten von dort mit der Star fairy nach “richtig” Hong Kong über. Dahin wo, momentan, das höchste Haus Hong Kongs steht. Dort besuchten wir einen Tempel und machten anschließend eine Fahrt auf der längsten Rolltreppe der Welt! Dann eine Bootsfahrt im Yachthafen und anschließend Mittagessen in einem chinesischen Restaurant. Danach ging dann leider eine Art Kaffeefahrt los und wir wurde in spezielle Läden geführt um Schmuck und Seide zu kaufen. Pech für die, dass für so etwas in unserem Budget kein Platz war!!! Wir haben die Dollar lieber auf den Straßenmärkten ausgegeben und wahrscheinlich immer zu viel bezahlt! Denn eigentlich war der ursprüngliche Preis schon nicht soo hoch, aber der stand dann auch noch zur Verhandlung! Naja, ich habe ein Bild gekauft und statt 160HK$ nur 110HK$ bezahlt, aber das waren wahrscheinlich immer noch 30 Dollar zu viel! (~10HK$-= 1Euro)

Wir haben uns dann um 15 Uhr von der Gruppe abgeseilt, denn das Programm war zu Ende. Wir wollten aber um 20 Uhr die Lasershow in der Innenstadt miterleben! Was also die restlichen 5 Stunden machen? Naja, wir wollten ja auch noch den größten Buddha der Welt sehen, also hin da! Als wir in der Gondel saßen und einen Berg überquerten tauchte dann leider vor uns eine Wand aus Wolken auf! So dass wir den Buddha nicht in voller pracht aus der Ferne betrachten konnten. Dafür bot sich uns ein interessantes Naturschauspiel mit den Wolken und den Bergkämmen!


Die Lasershow um 20 Uhr haben wir dann auch rechtzeitig erreicht und trotz einsetzendem Nieselregen genossen!

Am nächsten Tag sind wir dann wieder auf eigene Faust losgezogen und sind dabei beinahe der Hitze erlegen!!!
Daher bin ich in einen Friseurladen rein, denn mit der Madde ging das Mal gar nicht auszuhalten!!! War sehr interessant den Vergleich zu den japanischen Friseuren zusehen! Und wie man sich auch verständigen kann, wenn man nicht die Sprache des gegenüber beherrscht! Nachmittags gings dann wieder nach “richtig” Hong Kong.
Um auf Victorias peek die Aussicht über die wahnsinns 7 Mio. Metropole zu genießen!
Wir sind zwar durch Tokyo jetzt schon einiges gewohnt, aber so viele Wolkenkratzer wie Hong Kong (ca. 6300!) sind es dann in Tokyo doch nicht.
Da wir völlig erschöpft waren, gönnten wir uns Abend dann auch eine マサージ Massage! Die zwei zierlichen Chinesinnen hatten dann auch ganz schön zu tun, haben ihre Sache aber sehr gut gemacht! Am nächsten Tag wurden wir dann von einem dritten Reisebegleiter abgeholt und flogen zurück nach Tokyo, von wo aus es dann für mich direkt aus dem Flieger (dies Mal ohne Quarantäne, aber mit erneutem Fingerabdruckscan!) in den Nachtbus, der mich sicher wieder nach Kyoto brachte! Ich hatte auch Glück und konnte etwas schlafen!

So ging ein spannendes verlängertes Wochenende vorbei und der graue Praktikumsalltag hatte mich wieder!!! Das tolle war, dass ich endlich das Gefühl hatte in Asien zu sein! So, wie ich mir das früher immer vorgestellt habe! Japan ist zwar nicht Europa, aber halt doch sehr westlich orientiert und obwohl Hong Kong ja fast englisch ist, hatte es an vielen stellen, grade in der Ecke wo wir genächtigt haben diesen "Asiatouch". Ich fands toll und merke langsam, dass ich meine Liste der Besten Städte noch lange nicht als abgeschlossen sehen kann!!!
(schon witzig oder? Chinatown in China! Ob in Yokohama doch das größte der Welt ist...?)

Samstag, 9. Mai 2009

Meine Familie big in Japan








So, die gute Nachricht vorweg, alle sind gut wieder in Deutschland gelandet!!! ;-)

Aber zum eigentlichen Thema...
Als es langsam damit ernst wurde, dass ich nach Japan gehe, hatten meine Eltern und Claudia +Katrin (eine Freundin der Familie) überlegt, mich in Japan besuchen zu kommen. Zum Einen um mich wieder zu sehen, zum Anderen um zu sehen, wie ich da so lebe und zurecht komme.
Da ich zu der Zeit, wo gebucht werden sollte noch keine Praktikumsstelle hatte, (ihr erinnert euch vielleicht an das Drama) und daher nicht wusste wo ich mich zu dem Zeitpunkt aufhalten werde und was überhaupt möglich sein wird, hatte ich eine Rundreise für sie vorgeschlagen und als es hieß, sie hätten am ersten Tag Freizeit, dass sie dann in Tokyo landen sollten, denn ich habe nicht damit gerechnet, nicht in Tokyo einen Praktikumsplatz zu bekommen...
So kam es dann, dass ich mit dem verhassten Nachtbus nach Tokyo fahen musste um sie zu begrüßen! Da mein Chef aber sagte, ich könne mir Zeit nehmen, wenn meine Eltern da sind, konnte ich schon vorher anreisen und war nicht ganz so erledigt! Dafür waren die anderen ganz schön im Eimer! Aber sie haben tapfer durchgehalten und so haben wir den ersten Tag zum lockeren einrollen genutzt! D.h. nur ein wenig Asakusa-Tempel schauen und im Ueno-Park schlendern. Abends gab es dann ein 12 Gängemenü mit japanischen Leckereien und für jeden war etwas dabei und so war die angst des Verhungerns auch schon mal genommen!
Da ich die Freundlichkeit meines Chefs allerdings nicht überstrapazieren wollte, machte ich mich dann, erneut im Nachtbus, zurück auf den Weg nach Kyoto. In den folgenden Tagen stand ein buntes Programm für die Berliner an. (Vielleicht bietet sich ja jemand als Gastblogger an...?!?!)
U.a. ging es nach Nikko, zum Fuji, zum Perlen tauchen (Winitach lässt grüßen...), nach Nara, Kyoto und Osaka!
In Nara und Kyoto bot sich dann auch jeweils die Gelegenheit für kurze treffen und wir waren an einem Abend sehr lecker Sukiyaki essen! mhm!!! ;-)
Alles in allem war es leider etwas wenig Zeit, aber dafür hatten alle einen schönen Aufenthalt mit vielen Impressionen! Verlieben oder so konnten sie sich, glaube ich alle nicht in das Land, aber dafür waren sie auch nicht hier oder? Aber jetzt haben sie einen Eindruck davon wie ich hier so meinen Alltag meistere und das ich doch schon einwenig japanisch spreche... (die Fehler merkt ja eh keiner...!)
Wie schon gesagt, es sind auch alle wohlbehalten wieder gelandet und für nähere Infos entweder auf den Gastbeitrag warten oder selber nachfragen! ;-)

Montag, 13. April 2009

Ostern!?!

Wir hatten Weihnachten in Japan. Und jetzt auch Ostern. Jedoch anders als zu Weihnachten, wo ich durch Straßenbeleuchtung und Sonderausverkäufe daran erinnert wurde, war es mit Ostern eher ein Zufall, dass ich daran gedacht habe...
Hätte Mama mir nicht ein paar Tage davor gesagt, dass bald Ostern ist, ich hätte es glatt vergessen! Denn in Japan hat nichts an Ostern erinnern lassen! Dabei hätte es mit dem Hasen und den Geschenken genug Potential für die Japaner (was da sonst noch so los ist interessiert eh die wenigsten)!
So war es dann für mich auch ein total unchristliches Osterfest. Denn obwohl ich an Karfreitag (wahrscheinlich) kein Fleisch gegessen habe, war ansonsten nichts mit christlichen Traditionen. Desweiteren erreichte mich auch keinerlei Osterpost (kein Vorwurf, nur Feststellung, bzw. Info).
Am Samstag war ich den ganzen Tag in der Stadt unterwegs um noch eine der letzten Gelegenheiten zum Kirschblüten schauen zu nutzen. Dabei habe ich ungefähr 12 km zurückgelegt und gemerkt, wie vielseitig die Stadt doch ist! Denn wenn man nicht nur mit dem Bus von einer Attraktion zur nächsten hetzen muss, dann gibt es eine Menge zu entdecken! So bog ich in eine kleine Nebenstraße ein und dachte ich sei im Japan des 19 Jhd.! Es war so ruhig und die Häuser waren alle mit alten Mauern umgeben und alles war sehr traditionell! Aber zwei Ecken weiter war es dann auch schon wieder vorbei mit der Ruhe, denn da war wieder eine Bushaltestelle und folglich ein Touriauflauf! ;-)
Den Ostersonntag verbracht ich mit einer sehr japanischen Tradition, dem 花見 Hanami. Wie ihr evtl. aus gleichnamigem Film wisst, trifft man sich zur Kirschblütenzeit und setzt sich in Gruppen unter einen der zahlreichen Kirschbäume und lässt die Seele baumeln. Gewöhnlich wird dabei auch Alkohol "genossen", aber bei meinem Hanami gab es nur Tee und Wasser, was auch besser war, denn es waren über 25 Grad!!!
Am Abend war ich dann mit ein paar Kyotoern essen, das war mein Osterwochenende! ;-)
Dann noch ein paar Impressionen und bis demnächst! ;-)





Dienstag, 7. April 2009

1000 und 1 Bahnhof oder die Reise nach Hokkaido

Am letzten Märzwochenende war es wieder so weit, ich begab mich auf eine Reise! Denn obwohl in Japan unüblich, so habe ich doch Urlaub bekommen! Zusammen mit Henning wollten wir etwas wagen, was sonst wohl kaum einer macht! (zumindest kaum ein Japaner) Wir wollten mit dem 青春十八切符 (dem “blauer Frühling 18 Ticket) nach 北海道Hokkaido fahren. Der Insel nördlich der Hauptinsel.
Das Ticket hat den Vorteil, dass man nur 11.500 Yen bezahlt und dann 5 Tage lang so oft umsteigen kann, wie man möchte! Der große Nachteil ist, man kann meist nur mit den 普通電車 “normalen Bahnen” fahren. Und daher hält man in JEDEM Kleinkleckersdorf!!! Aber wir dachten uns, wir seien jung und bräuchten das Geld (für andere Dinge…) und hätten genug Sitzfleisch.
Der Reiz an der Reise war also zum einen auf eine andere Insel zu kommen, dabei jedoch so viel Landschaft und Sehenswürdigkeiten wie möglich mit zunehmen!

Für mich begann die Reise mal wieder mit dem geliebten, nein eher verhassten Nachtbus. Ich kann in den Dingern einfach nicht schlafen!!! Völlig am Ende sollte es also losgehen… Das kann ja was werden! Aber ich machte es einfach wie die meisten Japaner und schlief erst mal ein wenig im Zug. Gut, wenn man schläft bekommt man zugegebener Massen nicht soo viel von der Landschaft mit, aber das war in dem Moment nur zweitrangig! ;-)
Die erste richtige Station machten wir in Fukushima 福島 dort besuchten wir den 花見山 Hanamiyama. Einen Berg an dem fast das ganze Jahr über Blüten zu bestaunen sein sollen. Wir hatten darauf gehofft, dass die 桜 Kirschblüte auch hier schon in voller Pracht zu genießen sein würde, aber das war sie leider nur bedingt. Andere Bäume sprangen jedoch in die Bresche und so war es den Ausflug dennoch Wert!
Nächster Stopp war 仙台 Sendai. Hier wollten wir übernachten und dies natürlich wieder möglichst kostengünstig in einem der berühmt, berüchtigten Manga-cafés! Nach einer Nachtruhe, welche nur davon unterbrochen wurde, dass ich von einem Mitarbeiter aufgefordert wurde meine Füße doch bitte nicht in den Gang zu stellen, ging es mit dem ersten Zug nach 松島 Matsushima, einem der 3 schönsten Aussichten Japans!
Und es war wirklich sehr schön!!! Und ich nutzte gleich die Gelegenheit und plantschte ein wenig im eiskalten Pazifik herum!!! ;-)
Das nächste Ziel hieß nun 青森 Aomori. Das Problem dabei war, dass kein Zug, für den unser Ticket gültig war, dort hin fuhr! Also suchten wir im Internet (und weil wir ja im Zug saßen mussten wir unser Handy nehmen!) nach einer günstigen Möglichkeit. Diese fanden wir dann in einem Bus, der uns dort hin brachte. Gut für uns, er war billiger als die Bahn und wir kamen so früh in Aomori an, dass wir noch am selben Abend nach 函館 Hakodate auf Hokkaido übersetzen konnten!
Wenn man einen Japaner nach Hokkaido fragt, ist das erste (und manchmal einzige) was ihmdazu einfällt: おいしいLECKER! Also ließen wir uns von unserem freundlichen Taxifahrer empfehlen, was man am späten Abend noch essen könnte. Er empfahl uns einen Burger, welcher auch wirklich lecker war! (zur einen Hälfte mit Hähnchen und zur anderen mit Krabben!) Nachts dann wieder in einem örtlichen Manga-café genächtigt (diesmal ohne Störung!) und am nächsten Morgen zum 朝市 Morgenmarkt.
Ich hätte nie gedacht, dass ich morgens um 9 bereits マグロ刺身Sashimi (roher Tunfisch) und 蟹Kani (Krebs) auf Reis essen könnte, aber ich sage nur: おいしいいいいund 美味い!!! Sehr lecker! Denn beides war so frisch, dass es quasi noch gelebt hat! (den Krebs haben sie tatsächlich noch lebend an uns vorbei in die Küche getragen…)








Von Hakodate aus ging es dann in den “Quasi-Nationalpark” 大沼公園 Onumapark. Eine sehr schöne Seenlandschaft mit einem mächtigen Berg, der über die ganze Szene zu wachen schien.
Zurück in Hakodate gab es zum Mittag dann eine weitere Lokalspezialität 味噌ラーマン Misoramen.








Als wir diese verputzt hatten, hatte Hakodate und Umgebung uns nicht mehr zu bieten (wahrscheinlich doch, aber wir mussten eh zurück…), daher fuhren wir wieder mit der 船Fähre nach Aomori.









Dort wollten wir erneut in einem Manga-café schlafen, aber in der nähe des Bahnhofs schien es keines zu geben, daher schliefen wir in einem… カプスルホテル!!!
Na klar!!! (Achso, soll Kapselhotel heißen…)















Wollten wir eh schon machen, seit wir von deren Existenz gehört hatten, also haben wir das auch erledigt! Auch wenn jetzt manch Besserwisser evtl. Behaupten würde, dies sei gar kein richtiges Kapselhotel gewesen, ihr hattet ja viel zu viel Platz! Egal, erledigt!!! ;-)
Gut erholt sollte es nun auf den Rückweg gehen. Was ich nicht verstehe ist jedoch, wie andere Leute es in 80 Tagen um die Welt geschafft habe sollen, denn in 5 Tagen von Kyoto nach Hakodate und zurück ist fast schon ein Wunder oder めちゃくちゃ無理! (sagt man das so?) Jedenfalls Unmöglich! Denn nun machten wir uns um 6 Uhr morgens auf einen 18 stündigen horror Tripp in Richtung Tokyo! Dieser Tripp alleine beinhaltete 181 Bahnhöfe!!! Am nächsten Tag sollten es für mich noch mals 71 Bahnhöfe oder anders 9 Stunden im Zug sein!!!

Fazit: ne Menge gespart (aber trotzdem jeden Tag 10.000 Yen ausgegeben!)! Reisekomfort gegen 0! Spaß gegen Unendlich!!! ;-) Viel gesehen, viel und gut gegessen!
Würde ich es wieder machen? Mit Henning vielleicht, jede andere Konstellation dürfte schwierig werden…! Aber ein tolles Erlebnis war es alle Mal!