Montag, 26. Januar 2009

"Sumo 相撲" oder "some more BIG guys in Japan"

Wie bereits angekündigt wollte ich unbedingt zum Sumo, dem japanischen Ringen, gehen und am 21 .1 war es dann auch soweit!
Zusammen mit André und Henning ging es gleich zu früher morgen Stunde los. Für mich hieß es um 6 Uhr aufstehen... Naja, was macht man nicht alles für eine gute Show? Wir wussten nämlich nicht wie groß der Andrang auf die Karten sein wird und da wir uns nur die unreservierten Plätze leisten wollen, wollten wir lieber nicht zu spät kommen.
Wir wurden auch gleich von ein paar Trommlern begrüßt, die in einem Turm saßen und die wartende Meng unterhielten. Jedoch war diese Menge nicht so groß wie befürchtet und wir erhielten eine Karte. Die ersten Kämpfe sollten dann gegen 9 Uhr los gehen, aber wir holten uns erst ein Mal in einem nahegelegenen Konbini unser Frühstück.
Dann noch schnell ein paar aufnahmen vor der Halle (immer diese Touris...) und dann gings auch schon los!
Die Kämpfe bis 14 Uhr waren Amateurkämpfe aber dennoch nicht minder interessant anzuschauen! Wir nutzen dieses Vorgeplänkel um uns gegenseitig mit den Regeln und taktischen Tricks auf den neuesten Stand zu bringen (um ehrlich zu sein hatte keiner richtig Ahnung, aber das hält uns Experten ja nicht davon ab fach zu simpeln!!!) Und wir konnten auch ganz nah ran, denn so früh waren kaum Zuschauer da.
Das ganze drum herum ist eh sehr spannend mit anzusehen und das reicht auch schon bei den Amateuren. Durch ein Buch, welches ich zu Weihnachten bekommen habe war ich auf die Rituale schon ein wenig vorbereitet, aber Live ist doch besser!

So gibt es neben dem ständig wechselnden Schiedsrichter vor jedem Kampf einen der die Namen, den Ringerstall und die Seite (Ost oder West) singt! Das klang echt beeindruckend! An den Seiten um den Ring sitzen immer die Stallbesitzer, ehemalige Sumotori und jeder Ringer, der sich neben sie setzt um auf seinen Kampf zu warten oder der in den Ringsteigt, verbeugt sich vor dem Sensei und entschuldigt sich quasi dafür, dass er vor ihm durch muss! Sehr japanisch das! Die Stallbesitzer kommen ab und an auch zu einer Besprechung in den Ring, wenn eine Entscheidung nicht ganz eindeutig ausfällt.







Dann die Rituale im Ring. Aus dem Buch weiß ich, dass das aufstampfen der Füße die bösen Geister aus dem Ring verscheuchen soll, genau wie das werfen des Salzes, das den Ring säubert und die restlichen Geister vertreibt. Wenn sie sich dann gegenüber hocken und die Hände zeigen ist dies das Zeichen dafür, dass sie unbewaffnet in den Kampf gehen. Durch den Shinto-Priester (den Ringrichter) und das Shinto-Dach über dem Ring hat das Ganze auch etwas Spirituelles. Und die Yokozuna sind selber so etwas wie Priester und vollführen bestimmte Rituale in Schreinen.

Die Sumotori essen einen speziellen Eintopf zu jeder Mahlzeit, das sogenannte Chanko. Dieses gab es dann auch zum Mittag für interessierte und hungrige Fans. Also konnten wir uns das natürlich nicht entgehen lassen! Es war sehr schmack- und nahrhaft!






Ab 14 Uhr kamen dann die professionelleren, aber noch in niederen Rängen kämpfenden Ringer an die Reihe. Der Einmarsch der Gladiatoren im alten Rom kann kaum spektakulärer gewesen sein und, man glaubt es kaum, als um 16 Uhr die „richtigen“ Kämpfer einmarschierten und die Halle prall gefüllt war, wurde es sogar noch heftiger! Und die Kämpfe legten an Heftigkeit ebenfalls zu!
Auf dem Video sieht man den Einmarsch des Yokuzunas Asashoryu:


Am spektakulärsten und von uns dreien am meisten erwartete Kampf war der vorletzte. Der Yokozuna Asashoryu (ein Mongole 184 cm bei ca 148 Kg) gegen den bulgarischen Riesen Kotooshu (204 cm bei ca 150 Kg Kampfgewicht und Jahrgang 83! Also ich quasi...) Der Yokozuna ließ sich auch nicht lumpen und entschied den Kampf für sich!
Wahnsinn! Zum krönenden Abschluss dann noch die Bogentanzzeremonie und ab ging es sehr erschöpft von den vielen Eindrücken nach Hause!

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